Die Wahl der richtigen Klebefolie

Die Anwendungsgebiete von Klebefolien sind unendlich. Überall in unserem Alltag begegnet uns Selbstklebefolie verklebt als Werbung, Dekoration, als Sichtschutz, in Form von Aufklebern und vielen technischen Anwendungen. 

Monomere Klebefolien

Angefangen von kostengünstigen monomeren Klebefolien welche eigentlich aus dem Messebereich stammen, für einen kurzfristigen Einsatzzweck im Indoor Bereich von 2 bis 3 Jahren. Diese Folien eignen sich hervorragend im Innenbereich um Möbelstücke zu dekorieren oder Küchen umzugestalten. Auch Wandbeschriftungen lassen sich aus diesen monomeren Klebefolien in Windeseile mithilfe eines Schneideplotters herstellen. 

Diese Folientypen gibt es als transparente Klebefolien, transluzente Klebefolien und auch als opake Klebefolien. Je nach Einstellung wird hierdurch den Kunststoff die Durchsicht gesteuert. 

Wichtig zu wissen über monomere Klebefolien für den eigentlich gedachten Indoor Einsatz ist, dass sie mit der Zeit einen Schrumpf aufweisen können besonders, wenn sie im Outdoor-Bereich verwendet werden. Hier kann es dann zu einem hässlichen Kleberand kommen wie man ihn z.b. auf Zapfsäulen bei Tankstellen erkennen kann. 

Dies soll einen allerdings nicht daran hindern mit einer günstige monomeren Klebefolie zu arbeiten. 

Besonders gerne werden Aufkleber auf monomeren Digitaldruckfolien hergestellt, da monomere Digitaldruckfolien in Massen produziert werden und somit im Einkauf sehr günstig ist. Man sollte allerdings darauf achten, dass je nach Druckverfahren diese günstigen Digitaldruckfolien sehr beansprucht werden und es zu erhöhten Strumpf und reduzierter Haltbarkeit kommen kann. 

Polymer kalandrierte Klebefolien

Eine nächsthöhere Qualitätsstufe sind die sogenannten polymeren Klebefolien. Polymere Klebefolien werden bei der Herstellung UV stabilisiert. Was sich dann direkt in der Formstabilität auswirkt. Der Schrumpf ist insofern minimiert, dass ein hässlicher Kleberand so gut wie nicht zum Erscheinen kommt auch bei einer langfristigen Anwendung im Außenbereich. Dies betrifft z.b. Schaufensterbeklebung und oder Auto Werbung, welche langfristig benutzt werden soll. Polymere Klebefolien gibt es in unendlich vielen Farbvariationen welche allerdings meistens nur mit glänzender Oberfläche hergestellt werden. Schwarz und weiß sind bei allen Herstellern auch mit matter Oberfläche erhältlich. In den letzten Jahren haben sich ein paar Grautöne dazu gesellt. 

Wenn Aufkleber, Sticker oder aber Großformat drucke für KFZ Vollfolierung hergestellt werden sollen, dann sollte man mindestens auf  polymere weiße Digitaldruckfolien zurückzugreifen. Je nach Hersteller wird ja auch gerne mit Kleber und Farbe des Klebers experimentiert. Polymere Digitaldruckfolien wird mit transparenten Kleber, grauem Kleber und auch mit schwarzem Kleber geliefert. Die Färbung des Klebers kann von Vorteil sein, wenn bereits beschriftete Oberflächen erneut foliert werden sollen. Hier dient der eingefärbte Kleber zur Überdeckung der alten Oberfläche und erhöht die Opazität der weißen Digitaldruckfolie damit nichts durch durchschimmert. 

Polymere Klebefolie in Farbsegment oder aber im Digitaldrucksegment werden unter anderem mit Luftkanal Kleber zu einfachen trocken Verklebung mit einem Standard Kleber oder auch mit einem High-Tack Kleber ausgerüstet für niederenergetische Oberflächen. 

Alles in allem sei gesagt das Polymere Klebefolie mit Sicherheit das Brett im Markt sind, wenn es um Qualität und Haltbarkeit geht.

Gegossene Klebefolien

Es geht natürlich nur noch eine Stufe höher bezüglich der Qualität, und zwar im Bereich der gegossene Klebefolien. Hier hat man die Möglichkeit sich sogar spezielle Farbtöne direkt beim Hersteller herstellen zu lassen nach individuellen Kundenvorgaben. Dies ist bereits möglich ab einer Rolle sprich 50 Laufmeter. Bei den niedrigeren Qualitätsstufen ist dies so einfach nicht möglich. Wir haben z.b. vor Jahren bereits das McDonald grün in einem sehr aufwendigen Verfahren bei der Umgestaltung der Filialen mit hergestellt. 

Gegossene Klebefolien Zeichen sich aber auch durch eine ganz andere Spezialität aus. Man kann sie Tempern. Diese Technik kommt aus der Kraft Fahrzeugverklebung. Bei Kraftfahrzeugen muss man mit starken Rundungen im Sicken arbeiten. Damit die Folie letzten Endes auch an ihrer Position bleibt, ist es möglich diese eh nach Datenblatt auf z.b. 80 Grad zu erhitzen. Dadurch wird vereinfacht gesagt der Folie erklärt, dass sie nun auf Ihre Form programmiert ist und doch bitte so bleiben mag, sich also nicht zurückziehen soll. Hier ist in der Branche z.b. die Sprintersicke bekannt, wo sich der Fachmann vom Laien unterscheidet. Die Sprintersicke wird auch gerne bei Schulungen benutzt, um eine fachgerechte Verarbeitung zu demonstrieren. Bei fachgerechter Verarbeitung wird sich die Folien in der Sicke nicht erheben!

Gegossene Folien gibt es in besonders interessanten breiten von bis zu 150 bzw. 160 cm Rollenbreite. Dies haben wir den Produktionsprozess zu verdanken der in den einzelnen Werken den Herstellern direkt vor Ort geschieht. Durch diese Riesen breiten hat man nicht nur Möglichkeiten Kraftfahrzeuge voll zu verkleben, sondern auch große Flächen wie Gebäudeoberflächen, Küchen und vieles weitere. 

 

Natürlich gibt es auch gegossene Digitaldruckfolie. Bevor man allerdings einen Auftrag aufgegossen Digitaldruckfolien aufgibt, sollte man wissen, dass sich die Hersteller der Klebefolien sich das einiges kosten lassen. Man sollte in Relation setzen ob man wirklich um Rundungen und Kanten oder sinken verarbeiten muss. Zu 95 % reichen hier polymer kalandrierte Digitaldruckfolien aus. 

Bei starken Rundungen wie Zügen Kraftfahrzeugen und Flugzeugrümpfen kommt man um eine gegossene Klebefolie allerdings nicht um herum. Bei hausinternen Schulungen in der Kraftfahrzeugindustrie haben wir uns angewöhnt von Anfang an direkt gegossene Klebefolien in die Betriebe hineinzubringen und eine fachgerechte Verarbeitung zu Schulen. Hierdurch haben bereits mehr wie ein Dutzend Kraftfahrzeug Zulieferer die Vorteile der Flexibilität der Farbgebung bei z.b. Scheinwerfern und Ersatzteilen zu schätzen gelernt. 

Bevor Sie Ihr Projekt anfangen, sollten Sie sich über die Unterschiede der einzelnen Klebefolie Typen Bewusstsein. Nicht nur die Chemie ist ja ausschlaggebend, sondern auch die Klebetechnologie. 

Klebt sie oder klebt  sie nicht!

Daher kommen wir kurz zu dem Thema, ob eine Klebefolie klebt oder nicht. 

Diese Frage habe ich einige tausendmal gehört und ist so pauschal nicht beantworten aus einem ganz einfachen Grund. Natürlich ist eine Klebefolie mit einem Kleber ausgerüstet und Klebefolien werden in einem genormten Verfahren auf Stahl bzw. Aluminium bezüglich der Klebe- und Ablöse- Kraft vermessen. 

Hieraus ergibt sich, dass die Klebekraft natürlich vom zu beklebendem Untergrund beeinflusst wird. Als Beispiel gibt es verschiedene Kunststoffe. Hierzu gehören auch niederenergetische Kunststoffe wie POM. Auf solchen Oberflächen will nichts kleben, dass ergibt sich aus der Struktur des Kunststoffes. Auf Zapfsäulen und Kassenautomaten fällt oft auf, dass die Klebebuchstaben ganz einfach von der Oberfläche fallen. Der Grund hierfür ist ganz einfach ein Lack, der auf der Oberfläche aufgebracht ist, damit sie nicht verschmutzt. Diese macht es den Kleber dann besonders schwer, um ihre auf zu wirken.

Auch Farbanstriche auf Tapeten können problematisch sein. Je höher der Silikonanteil in der Farbe ist, desto schwieriger wird es eine Folie vollflächig zum kleben zu bringen. Durch Zusatzstoffe wie Silikon möchte der Farbenhersteller gewährleisten, dass die Oberfläche nach dem Anstrich nicht verschmutzt. Dies betrifft natürlich auch den Kleber der als Verschmutzung angesehen werden kann. 

Der Tesafilm Test

Also ein Tipp vorab, man nutzt ein Original Muster oder im Zweifelsfall original Tesafilm, klebt dies auf die zu beklebende Oberfläche und lässt die Klebefolie oder den Testfilmstreifen mindestens 24 Stunden anziehen . Nach 24 Stunden hat sich, die Klebekraft entwickelt und wenn man nun an dem Original Muster zieht, kann man so in etwa einschätzen wie die Klebefolie klebt und ob Teile der Oberfläche einem entgegenkommen beim Abziehen. 

Wenn es nicht kleben will

Wen die Klebefolie partout nicht kleben möchte ,gibt es mehrere Möglichkeiten vorzugehen. Eines hat sich in den letzten Jahren bewährt, und zwar ist das die Erhitzung des Untergrundes. Hier wird das Material in Schwingung gebracht und wenn man im warmen auf den warmen Untergrund eine Klebefolie verklebt, dann erhöht sich die Klebekraft. 

Bei einer nass Verklebung kann man die Anfangsklebekraft durch hin zu Gabe von Isopropanol im Zweifelsfall von Spiritus erhöhen. Hier bedienen wir uns dem einfachen Prinzip Alkohol verdrängt Wasser. Aber Achtung nass Verklebung sollte man auf jeden Fall nur auf nicht saugfähigen Untergründen durchführen. 

Wenn man sich nun keinen Kopf machen möchte über die zu beklebenden Oberflächenwerte, dann bieten sich Klebefolien mit einem sogenannten High-Tack Kleber an.

Hier ist der Kleber so eingestellt, dass er bis zur 2 bis 4 fach hören Klebekraft eingestellt wird wie bei einer Standard-Klebefolie. Damit die Klebefolie auf Oberfläche hält, ist das nun eine wunderbare Idee. Allerdings muss man auch damit rechnen, dass wenn man die Folie wieder abziehen möchte, man mit einem erheblich höhere Aufwand zu rechnen hat.

 

Also, bevor sie ein Projekt umsetzen sollten Sie auf jeden Fall auf der original Oberfläche eine Testverklebung machen mit einem original Muster. Im Endeffekt ist das Endergebnis ausschlaggebend vom Verarbeiter und von seinem technischen Know-how. Natürlich auch von der Fragestellung, ob für den Untergrund die passende Klebefolie ausgewählt wurde. 

Bei Fragen bezüglich Selbstklebefolie stehen wir ihnen natürlich sehr gerne persönlich zur Verfügung und bieten ihnen unseren kostenlosen Musterversand an. So können Sie von vorne rein in ein erfolgreiches Projekt starten.